Skitourenbindungen Kaufberatung
Eine Skitourenbindung unterscheidet sich von einer klassischen Skibindung durch die integrierte Aufstiegsfunktion. Tourenbindungen müssen robust und trotzdem leicht sein - eine einwandfreie Sicherheitsauslösung muss jederzeit gewährleistet werden. Es gibt prinzipiell zwei unterschiedliche Konstruktionsformen.
Rahmenbindungen
Diese Skitourenbindungen besitzen einen festen, stabilen Rahmen und sind dementsprechend relativ schwer. Diese Bindungen bieten grundsätzlich den Komfort und den Sicherheitsstandard klassischer Alpinskibindungen. Die Bedienung ist einfach, und auch oftmaliges Ein- und Aussteigen wie beim Pistenfahren, ist kein Problem. Klassische Rahmenbindungen bieten eine exakte Kraftübertragung, weshalb diese Skitourenbindungen v.a. im Freeride Bereich nach wie vor einen hohen Stellenwert besitzen. Beim Freeriden ist eine exakte Impulsübertragung essentiell, die Bindung muss sehr exakt einstellbar sein, um Fehlauslösungen auszuschließen, und insbesonders für breite Freerideski sind die Montagepunkte der Bindung auf eine größere Fläche verteilt, um damit einen besseren Kraftschluss zu errreichen. Im klassischen Skitouren Bereich werden diese Rahmenbindungen immer mehr durch Pin Bindungen verdrängt. Vor allem der Gewichtsunterschied spielt hier die größte Rolle. Auch in Sachen Stabilität, Komfort, Kraftübertragung und Sicherheit wird die Pin-Konkurrenz hier immer besser. Beispiele für klassische Rahmenbindungen sind die Fritschi Scout, Fritschi Eagle, Hagan Z02 oder Marker F10 Tour.
Pin Bindungen
Rahmenlose Skitourenbindungen, sogenannte Pin Bindungen erobern den reinen Skitourenmarkt immer mehr. Angeführt vom Hersteller Dynafit, bieten inzwischen aber auch einige andere Hersteller wie Fritschi, ATK oder Marker Pin -Skitourenbindungen an. Die früher oft gefürchteten Nachteile von Pin-Bindungen werden nun immer mehr ausgebessert. So konnte durch verschiedene Einstiegshilfen, der Komfort dieser Bindungen deutlich verbessert werden. Auch in Hinsicht auf die Kraftübertragung bieten beispielsweise abfahrtorientierte Modelle immer bessere Standards. Relativ neu auf dem Markt sind z.B. die Fritschi Vipec oder die Marker KingPin Bindungen. Diese beiden Hersteller haben sich die Erhöhung der Sicherheitsstandards bei den Pin-Skitourenbindungen vorgenommen und bieten mit ihren neuen Bindungssystemen eine interessante Alternative zu Rahmenbindungen. Vor allem für aufstiegsorientierte Skitourengeher, sind leichte Pin-Skitourenbindungen natürlich unumgänglich. Hier gibt es bereits recht stabile Bindungen mit weniger als 200g Gewicht. Die Hersteller Dynafit und ATK bieten hierbei eine breite Auswahl an leichten Skitourenbindungen. Auch Marker hat im Winter 2018 eine neue, äußerst leichte Skitourenbindung, die Marker Alpinist herausgebracht. Diese ausgereiften und leichten Bindungen sind die Wahl für den gewichtsorientierten Tourengeher. Langlebig und zuverlässig garantieren diese Skitourenbindungen seit vielen Jahren optimale Aufstiegsperformance, und wahrscheinlich wurde schon jeder mit Ski erreichbare Gipfel dieser Welt gewesen mit einer solchen Bindung erklommen.
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Stopper oder Fangriemen?
Eine weitere wichtige Frage v.a. bei dem Kauf von Pin Skitourenbindungen ist die Wahl zwischen Stopper oder Fangriemen. Hier scheiden sich die Geister, und man hört oft von jedem Experten eine andere Meinung. Fest steht jedoch, dass Stopper stets ein zumindest etwas höheres Gewicht mit sich bringen. Viele aufstiegsorientierte Skitourengeher greifen allein deswegen nur auf Fangriemen. Es ist jedoch dabei zu beachten, dass diese einige Nachteile mit sich bringen: Dabei ist vor allem natürlich das Thema Sicherheit zu nennen. Bei einem Sturz löst meist die Bindung aus, und der Ski entfernt sich vom Fahrer. Dadurch wird der Fahrer vor Verletzungen geschützt. Der Ski bewegt sich natürlich weiter, und kann eine äußerst große Gefahr für andere Skifahrer darstellen, v.a. auf harten Pisten. Aus diesem Grund ist der Ski zu stoppen (ein weiterer Grund hierfür ist der mögliche Verlust des Skis). Dies kann durch einen Skistopper oder einen Fangriemen geschehen. Bei Benutzung eines Fangriemens wird der Ski zwar effektiv gestoppt, jedoch bleibt dieser am stürzenden Skifahrer hängen. Dadurch entsteht ein neues, großes Verletzungsrisiko! Des weiteren kann der festhängende Ski eine Ankerwirkung im Falle einer Lawinenverschüttung verursachen (totz Soll-Bruch-Stelle an den meisten Fangriemen). Ein weiteres Plus bietet ein Skistopper hinsichtlich des Komforts. Beispielsweise am Gipfel kann ein Ski mit Skistopper einfach sorgenfrei auf den Boden gelegt werden. Bei Tourenski mit Fangriemen besteht hingegen die Gefahr, dass der Ski fahrt aufnimmt und alleine ins Tal rauscht! Das kann einem die Abfahrt ordentlich ruinieren :(
FAZIT: Der Stopper ist definitiv die rational bessere und sicherere Entscheidung. Jedoch wissen auch wir, dass oft jedes Gramm zählt ;)